Coloproktologie

Die Coloproktologie umfasst die Abklärung und Behandlung von Colon (Dickdarm) und Rectum (Mastdarm), also die Colonchirurgie, sowie die Chirurgie des Analkanals (After), die Proktologie. Die Proktologischen Operationen werden im folgenden hier beschrieben, die Colonchirurgie wird bei den Bauchoperationen erläutert.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden im engeren Sinn sind Gefäßpolster die dem Feinverschluss des Anus dienen. Vergrößerungen dieser Polster führen zum eigentlichen Hämorrhoidalleiden.

Operative Behandlung

Im Stadion drei und vier (Heraustreten oder gar Herausrutschen von Knoten aus dem Analkanal): Grundsätzlich ist auch hier eine konservative Behandlung möglich (Medikamente sind aber nicht mehr wirksam). Bei ausgeprägten Symptomen ist eine operative Sanierung ratsam.

Grundprinzip der Operation

Unterbindung der Blutzufuhr, bei Prolaps (Herausrutschen) der Knoten werden diese entweder vollständig entfernt oder in den Analkanal hinein gerafft.

Methoden

klassische Hämorrhoidektomie (Operation nach Milligan-Morgan):
Ausschneiden der vergrößerten Knoten

DG-HAL (Doppler-gezielte Hämorrhoiden-Arterienligatur):
Ultraschall-gezielt wird die zuführende Arterie aufgesucht und unterbunden

Stapler- Hämorrhoidektomie (Operation nach Longo):
mit einem Klammer-Naht-Gerät wird die Schleimhaut des untersten Mastdarm-Abschnitts „abgestapelt“, damit die zuführenden Arterien unterbunden und die herausgerutschten Knoten wieder in den Analkanal gerafft.

Fisteln

Fisteln sind entzündliche Verbindungsgänge die von Drüsen des Analkanals ihren Ausgang nehmen, den Schließmuskelapparat durchbohren und sich meistens durch Abszesse in der Umgebung des Anus erstmalig bemerkbar machen.

Therapie

Die Therapie des Fistelleidens besteht in der Spaltung (Offenlegung) des Fistelganges und/oder vollständigen Ausräumung. Die besondere Problematik liegt in der Schonung des Schließmuskels und erfordert daher in komplizierten Fällen mehrmalige Operationen.

Fissuren

Eine Fissur ist ein Einriss in der Haut des Analkanals. Die Ursache liegt in einer Überdehnung, meistens durch harten Stuhl. Schmerzbedingt kommt es zu einer erhöhten Anspannung des inneren Schließmuskels, was ein Abheilen verhindert und so zu einer chronischen Fissur führt.

Therapie

Stuhlsorge, um ein neuerliches Einreissen zu verhindern
Verminderung des Tonus des Schließmuskels (zum Beispiel Nitroglycerin-Salbe)
Bei ausbleibendem Erfolg ist eine Operation nicht zu vermeiden (Ausschneiden der Fissur und/oder Einkerbung des inneren Schließmuskels).

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